Philosophie im Alltag

Erfüllter und friedlicher Leben

Warum Menschlichkeit, Friede, Gleichheit und Liebe nur durch Befreiung von der Vergangenheit möglich sind.

Die Vergangenheit erzeugt Illusionen von Dauer und Identität

Die Vorstellung, dass „Ich“ heute noch derselbe bin wie gestern, ist – wie bei den Lego-Modellen – eine Illusion, die aus Erinnerung und wiederholter Form entsteht. Doch was wir sehen, ist nie dasselbe. Kein Ding ist gleich geblieben. Kein Mensch ist gleich geblieben.

Halten wir an der Vergangenheit fest, dann halten wir an falschen Identitäten und falschen Urteilen fest.
Wir sehen nicht mehr den Menschen von heute, sondern kleben ihn fest an ein altes Bild, eine alte Geschichte. So entsteht Trennung, Konflikt, Ungleichheit.

Wahre Liebe ist nur im gegenwärtigen, leeren Raum möglich

Liebe ist nicht das Festhalten an einem Bild vom anderen („du bist so und so“) – sondern ein Annehmen des gegenwärtigen, wandelbaren Wesens. Nur wenn wir die Leerheit im anderen erkennen – also sehen, dass der Mensch vor uns aus ständig wechselnden Bedingungen besteht – können wir ihn wirklich lieben. Frei. Ohne Bedingungen.

Wer an der Vergangenheit festhält, liebt nur das Abbild, nicht das Wesen.

Frieden entsteht aus dem Erkennen der Nicht-Wahrheit der Dinge

Wenn ich verstehe, dass alles, was ich sehe, höre, denke und fühle, nur Erscheinung ist – dass nichts so ist, wie ich es sehe – dann kann ich aufhören zu kämpfen. Ich muss nicht recht haben. Ich muss nicht überzeugen. Ich kann einfach da sein. Ich kann zuhören.

Der Friede beginnt im Erkennen, dass ich nicht wirklich „weiß“, was ich sehe. Das entwaffnet das Ego.

Gleichheit ist kein Konzept – sie ist die Realität der Leerheit

Wenn alle Dinge und alle Wesen aus der gleichen Leerheit entspringen, dann gibt es keine objektive Grundlage für „besser“ oder „schlechter“, „höher“ oder „niedriger“.
Jede Form, jede Eigenschaft, jeder Charakterzug – ist bedingt, abhängig und im Wandel.

Wahre Gleichheit entsteht, wenn man erkennt, dass niemand aus sich selbst existiert – und deshalb niemand über oder unter jemand anderem stehen kann.

Menschlichkeit beginnt mit dem Aufgeben des „Ich bin“

Der vielleicht tiefste Punkt dieser Philosophie:

Was ich „Ich“ nenne, ist nur eine Ansammlung bedingter Phänomene.
Mein Selbstbild, meine Vergangenheit, meine Geschichte – sind nicht das, was ich wirklich bin.

Menschlichkeit heißt: zu erkennen, dass jeder Mensch leidet unter den Täuschungen seiner Wahrnehmung – und dass wir alle in diesem Traum gemeinsam sind.
Erst wenn wir unser eigenes „Ich“ nicht mehr so ernst nehmen, können wir dem anderen mit echtem Mitgefühl begegnen.